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Sonntag, 24. Juli 2011

Elijah Craig 12

Ich gönnte mir, zur Vorbereitung auf unseren creative drinking Urlaub, einen malerischen Ausflug in die vanilligen Gefilde eines Kentucky Straight Bourbon dargeboten in der Form eines Elijah Craig 12 Jahre.

Elijah Craig 12 Flasche

Die meisten Bourbon Flaschen sind, durch ihre robuste Formgebung eher Blödbabblers Hand-Style, als die meist zierlichen Scotchflaschen, stellte ich wieder einmal gleich zu Anfang meines Tastings wohlwollend fest.
Diese Flasche erinnert mich an die, aus alten Western bekannten Medizin-Buddeln, welche - gewöhnlich mit Schlangenöl zur Heilung jeglicher Wehwehchen - von windigen Händlern unters gutgläubige Volk gebracht wurden. Passt ja irgendwie zum Namenspatron.

Sie wird durch einen wuchtigen Korken verschlossen, der mit einem satten Flummp den Hals verlässt; schon mal ein schöner Anfang.


Nun kann der Blödbabbler zwar mit Religion nichts anfangen, hält sie sogar für das Hemmnis auf dem Weg zu einer friedlichen Gesellschaft, doch ist er immerhin bereit sinnvolle Errungenschaften zu lobpreisen.
Da man schottischen Whisky nachweislich, dank der historischen mittelalterlichen Lieferliste eines Mönchs, mit Gerste in Verbindung bringen kann, verneige ich mich freudig und in Demut vor diesem Mann für seinen sinnvollen Beitrag zur menschlichen Entwicklung und der Kultur.
In den USA gab es nun wohl einen durchaus dubiosen Baptisten-Pfaffen, der neben vielen anderen tollen Taten auch eine kleine Destillerie gründete.
Wie es der Zufall wollte, erfand er angeblich nach einem Brand in der Destillerie, bei dem die dortigen leeren Fässer angekokelt wurden quasi den Bourbon.
Nun ja, ich denke wer an Auferstehungen, Jungfrauengeburten und Unfehlbarkeit glaubt, dem erscheint auch das Mysterium wieso die Fässer innen verkohlt waren und nicht außen, nicht mehr sonderlich widersprüchlich.
Seis drum. Mir geht es ja um den Whisky und nicht um den Namensgeber und seine wunderlichen Taten.

Nachdem man mit dem oben bereits beschriebenen Flummp die Flasche entkorkt hat, läuft der Bourbon nahezu geräuschlos durch den breiten Ausguss in mein Nosing Glas.
Zum Schnuffeln ist das definitiv die richtige Wahl, um den Kerl richtig zu trinken muss ich gestehen, ziehe ich den Jack Daniels Tumbler vor.
Aber eben erst beim zweiten dritten nächsten Nachtasting und nicht schon dann, wenn sich mir der alte Pfaffe erstmalig vorstellt.
Wenn man sich mit Bourbon bekannt manchen möchte, den Kontakt sucht dann sollte man den Geruch von Aceton mögen.
Manche assoziieren damit Nagellackentferner, ich eher Klebstoff, während der Herr AausB an Terpentin denkt.
Ich habe die Vermutung, je nachdem ob man als Kind eher ein Bastelfreund, Fingernagellackierer oder Reinigungsfetischist war assoziiert man anders.
Blödbabbler ist mit den Ramones und ihrem Song "Now, I wanna sniff some glue" groß geworden, trotz der allgegenwärtigen Gefahren die massive Klebstoffausdünstungen in den Werkstunden unserer Grundschule mit sich brachten.
Aber ich schweife ab, hoffentlich nicht doch eine Spätfolge der hirnerweichenden Ausdünstungen von Uhu, Pattex und Co. *grins*

Der werte Herr Craig verströmt ein süßliches Aroma, Vanille und Honig und später im Glas einen Hauch von Tabak, während hinter allem -angenehm unaufdringlich- der Klebstoff lauert.
Sein Antritt ist durchaus wuchtig und stark zu nennen, er wärmt die Mundhöhle in Kürze auf Betriebstemperatur auf.
Toffee und Vanille erscheinen vordergründig auf der Zunge eskortiert von schwachen eichig bitteren Noten an den Flanken.
Nach längerem Zunge gegen den Gaumen pressen und gleichzeitigem Ausatmen durch die Nase, ein Wunder das ich mich nicht auch noch auf den Kopf dabei gestellt habe *grins*, erahne ich auch noch den Geschmack von Heu.
Als alter Allergiker nicht unbedingt mein absoluter Favorit, aber besser als Schmieröl oder alter Lagerhallenboden.
Beim Thema alter Lagerhallenboden fällt mir noch ein, der Elijah Craig hinterlässt im Glas ein schmieriges braunes Etwas, das man am nächsten Tag finden kann, wenn der letzte Tropfen verdunstet ist.
Er scheint ungefiltert zu sein oder sie haben das Lagerhauskehricht noch schnell in die falsche Tonne vulgo das Bourbon-Fass entsorgt.
Der Abgang ist mittellang, vanillig und ein wenig trocken, nicht unbedingt sehr spektakulär.
Nach der unglücklichen Begegnung mit einer missbrauchten Flasche Aberlour 10 hat mich erneut der Korkenteufel erwischt und veredelt den späten Abgang mit sanftem Korkaroma; einer Geschmacksnote die ich definitiv nicht brauche.
Selbst Wasser reinigt hier die Zunge nicht schnell genug von diesem muffigen unangenehmen Überbleibsel, so dass an ein Spaßtrinken mit dieser verunreinigten Fassung des EC12 leider nicht zu denken ist.
Schade.
Denn, wie bei den meisten Bourbons, Ryes oder Candians sehe ich da eigentlich das größte Potenzial, im Gegensatz zum klassischen Single Malt Scotch.
Den will ich genießen, am besten im Blenders Malt oder dem Nosing Glas, dezent schnuffeln und nach Aromen suchen, sich rein vertiefen und entdecken, immer und immer wieder. Mit Wasser, ohne Wasser, bei hellem Lampenlicht oder bei Dunkelheit.
Egal!
Hauptsache Indiana Blödbabbler auf der Suche nach dem dram des Lebens.

Anders beim Bourbon, hier darf es, meiner unbescheidenen Meinung nach, durchaus auch mal der ansonsten aus gutem Grund verpönte Tumbler sein.
Ok, Eis würde ich immer noch weglassen, dennoch, diese Art Whiskey macht Freude und Spaß, ist in meinen Augen weniger connoisseur best choice als vielmehr ein erfreulicher Begleiter für einen -gerne auch mal grenzenaustestenden- Abend.

Die Preisspanne für diesen angenehm vollen Bourbon liegt bei 19 - 28 Euro für die 0,7 Liter Flasche, für 28 würde ich allerdings wohl eher zu einem Buffalo Trace greifen, für knappe 20 Euro ist der EC 12 sicherlich ein wohlfeiler Kauf.

Der Elijah Craig wird mit virilen 47% abgefüllt und kommt -wie es gutes Gesetz ist- ohne Zugaben von Farbstoffen, wie dem sinnfreien E150, trotzdem mit schöner Farbtönung daher.
Hier heißt es für noch viele Destillen in Schottland: von USA lernen wäre ein guter Anfang, lasst endlich diesen Zuckerkulör Müll weg.
Mein kostenloser Tipp an die Hersteller: Packt doch ein Beutelchen E150 den Flaschen bei, falls es jemanden geben sollte, dem die Farbe seines Whiskys nicht gefällt ... aufgerissen ... et voilà das Pulver dazu gekippt und jeder ist glücklich. Vor allem die, die ihren Whisky zuckerkulörfrei vorfänden und diese Beutelchen dann bei ebay verticken könnten.
Denkt mal drüber nach.

Wertung Kentucky Straight Bourbon Whiskey
Elijah Craig 12

Geschmack:
Fass3
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile5

Fazit: Ein Whiskey der einem durchaus den Abend versüßen kann. Wenn er denn nicht gerade in einer korkigen Variante auf dem Tisch steht, aber ich vermute das ist nicht bauartspezifisch bei diesem Bourbon, sondern ein Unglück der Lagerung. Für knappe 20 Euro ein guter Bourbon der sein Geld locker wert ist. Freunde des extremen Klebstoff-Feelings werden allerdings nicht vor Verzückung jauchzen, weder beim Schnuffeln noch beim Verkosten - ein klarer Pluspunkt für alle 'normalen' Trinker. Greift zu wenn ihr ihn für kleines Geld seht, auch wenn ihr ein notorischer Malthead sein solltet; es ist immer spannend zu erleben was auf der andern Seite der Mauer los ist. Vor allem wenn ihr sie nicht gebaut habt :-D


Der geniale ralfy stellt den Elijah Craig 12 in seinem lustigen Bärenfellimitat-Pullover vor. Hier gibts das passende Elijah Craig 12 Tasting video bei ralfy.com

Horst Lüning hat auch ein Tasting-Video vom Elijah Craig 12 bei youtube.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Donnerstag, 21. Juli 2011

Redbreast 12

Während unserem creative drinking Urlaub wurde, neben diversen anderen Whisk(e)ys, auch dem Irish Single Pot Still Whiskey "Redbreast 12" zugesprochen.
Diese Form des Whiskeys ist eine irische Eigenkreation, ähnlich wie Single Malt(nur gemälzte Gerste) die aus einem Gemisch von gemälzter und ungemälzter Gerste dreifach destilliert wird.
Er kommt in einer stabilen durchaus gefälligen Kartonage daher, warum allerdings der Designer bis zur nahezu vollständigen Unlesbarkeit alle Schriftarten, -typen fett, kursiv was weiß ich noch ausgewählt hat, wird mir ein ewig währendes Rätsel bleiben.
Egal!
Ich will ja auch Whiskeyduft inhalieren und dann das fein gereifte Gesöff meinen Rachen herunter rinnen lassen und nicht bei einem Vorlesewettbewerb zum Thema "Der mit dem Rotkehlchen tanzt" gewinnen.
Dennoch versaut das Schriftendesaster den positiven Auftritt ein wenig; obwohl es natürlich auch Gesprächsstoff liefert.
Jonas seine Vermutung das sich, wenn man nur die einzelnen zusammengehörigen Schrifttypen liest, eventuell 3 Geschichten ergeben, war ein cooler Einfall, aber letztlich erwies sich dieser Vernunft geleitete Ansatz als nicht haltbar.

Es bleibt die Vermutung ,das es vermutlich dem Chef der (New) Midleton Destille gefällt oder, dass der Artdirector eine Freeware-Schriftarten-CD auf dem Grabbeltisch gefunden und lieben gelernt hat.
Das ganze wirkt ein wenig, wie die grotesken Suche-Biete-Aushänge von Privatpersonen in Supermärkten.
Bei deren Erscheinungsbild, verursacht durch ein gerüttelt Übermaß an WordArt-Spielerein, jedes habhaft werdende Auge geblendet und jedes Hirn verschreckt wird.
*FURCHTBAR!*

Nun aber genug an Nebensächlichem herum gemeckert, denn eigentlich waren das meine einzigen Kritikpunkte, die mir zu diesem wunderbaren Produkt einfallen.
Redbreast 12 Flasche

Die Flasche ist grün und ein wenig rumbuddelig oder wenn man es feiner formulieren möchte, ahmt eine Pot Still Brennblase in groben Zügen nach.
Bis er zum Etikett kam, gingen dem Irren mit den Schriften zum Glück selbige langsam aus, so dass man durchaus noch von einem schönen und passenden Label sprechen kann; obwohl auch hier weniger durchaus mehr gewesen wäre.

Vom bleiernen Überzug befreit schnappeldiekorken wir uns zum Einfüllen des leider kühlgefilterten, mit Farbstoff farblich passend gemachten und mit 40% abgefüllten Getränks aus dem Hause (New) Midleton in Cork.

Sowohl der werte Herr AausB als auch der Blödbabbler erschnuffelten etwas, was wir mit Kohlegas bezeichneten, wobei wir uns nicht sicher sind, ob das nicht eher den Gläsern, als dem Redbreast geschuldet war.
Der Geruch hielt sich auch nur extrem kurz und war nur beim ersten dram direkt nach der Eröffnung der Flasche zu riechen.
Ansonsten riechen wir eine fruchtige Note, mit einer milden leichten Süße, bei schwacher Vanille und schwachem Malzgeruch.
Ein eleganter leckerer Geruch, der sofort Lust auf mehr macht und den kleinen Sabberreservoirs im Mund erste "Wasser-marsch-Befehle" gibt.

Genug geschnuffelt.
Macht hoch das Glas das Maul macht weit ... und schon wähnt man sich im Whiskey-Himmel, dem Gegenstück zur Whisky-Hölle (siehe dazu irgendwann einmal Loch Lomonds Single Malt No age).
Ein voller Antritt erstürmt die Zunge und erobert den Mundraum augenblicklich ohne Gefangene zu machen.
Die erschnuffelte leichte Süße, das wenig vanillige flankiert den malzigen und durchaus würzigen Geschmack formvollendet.
Es finden sich ebenso leichte trockene und zartbittere Eichentöne, welche mit dem Rest der Aromen ein herrlich rundes Geschmackserlebnis bilden.
Der Abgang ist dann erstaunlicherweise (ein wenig) pfeffrig, warm und lang, allerdings ist die Schärfe weit entfernt von einem Talisker oder ähnlichen kräftigen Beglückern. Etwas Vanille bleibt auch stehen.

Ich muss gestehen, der Robin Redbreast 12 hat mein Herz und meine Zunge im Sturm erobert und mich für Irish Single Pot Still Whiskey eingenommen.
Beim Redbreast 12 handelt es sich um den mit Abstand leckerste Whisk(e)y, den ich in letzter Zeit das Vergnügen hatte, trinken zu dürfen.
Nun hoffe ich mal - mit Jim Murray von dessen drei Wünschen in Bezug auf Irish Single Pot Still Whiskey beim großen Bruder dem Redbreast 15 bereits zwei erfüllt wurden- auf einen Redbreast 12 mit 46%, nicht kühlgefiltert und ohne diesen Karamell Müll zur Farbanpassung.
Bis dahin jedoch, werde ich es dem Rotkehlchen gleich tun und nicht müde werden, nächtens und am Tag von diesem bedeutenden Whiskey ein Loblied zu singen, um die noch tauben Ohren und tumbe Hirne zu erreichen, die sich bisher, aus kretinistichem Snobismus, über einen Single Malt nicht hinaustrauen.

Der Redbreast 12 kommt gewöhnlich in einer 0,7 Liter Flasche für ca. 33 Euro daher und ist gut erhältlich.

Wertung: Irish Single Pot Still Whiskey
Redbreast 12

Geschmack:
Fass5
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4

Fazit: Ein Whisk(e)y bei dem einen die Tränen der Freude übermannen können, auch wenn man nicht, wie es der Herr AausB zu tun pflegt, ins Glas hineinatmet. ;-) Wenn man von den Kritzeleien des Irren absieht, erfreut dieses Getränk vom ersten Augenblick an und lässt keinerlei Langeweile oder Unstimmigkeiten aufkommen. Klasse Nase, Super Geschmack und durchaus gutes bis sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Absoluter Kauftipp.


Der wundervolle ralfy erklärt ein wenig zum geschichtlichen Hintergrund, warum und wieso Pure (Single) Pot Still Whiskeys ein Gemisch aus gemälzter und ungemälzter Gerste als Basis haben. Hier gibts das passende Redbreast 12 Tasting video bei ralfy.com

Horst Lüning hat auch ein Tasting-Video vom Redbreast 12 bei youtube.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Ave EBS, lucrifacturi te salutant!

Die European Business School (EBS) hat, Medienberichten zufolge vermutlich in den Jahren 2009 / 2010 staatliche und durchaus stattliche Zuschüsse zweckentfremdet.
Nachdem bereits durch die Staatsanwaltschaft gegen den früheren EBS-Präsident Jahns wegen des Verdachts der Veruntreuung von Geldern ermittelt wird, nun ein weiteres Kapitel der öffentlichen Darbietung.
Der neue Punkt passt -nach meiner unmaßgeblichen Meinung- zu diesem privaten Hochschul-Projekt, wie der Spendensumpf erprobte Walter Leisler Kieb zur christdemokratischen Schwarzgeldkasse.
Dieser Ehrenmann, der werte Walter Leisler Kiep ist übrigens Ehrenvorsitzender der EBS.
Soviel Ehre und so wenig Moral würden mich beschämen, aber ich bin ja auch nur ein kleiner Blödbabbler und kein (wichtiger) Funktionsträger, gar dazu noch ein christlicher.
Seis drum.
Aber mal ehrlich, was außer den Praktiken Veruntreuen, Zweck entfremden und allgemein das Gesetz beugen und biegen böte sich besser als Lehrstoff an, für unsere sich selbst elitär dünkenden Machtmenschen in spe?
DAS ist doch eigentlich quasi das täglich Brot unserer geliebten Politiker und Wirtschaftsbosse der Next Generation.
Was nun noch fehlt um das Ausbildungsangebot stilsicher abzurunden wäre ein Proseminar "Wie man nicht erwischt wird - Medienmanipulation in zwei Grundzügen" sowie ein Kolloq "Abstreiten und Vernebeln für Führungskräfte 2.0" .
Denn dann wäre diese Farce dank dieses contents und via learning-by-doing nahezu perfekt.

Dann doch lieber Obst für Schulkinder mit Steuergeldern unterstützen, als eine solche subventionierte Ausbildungsstätte der Bessergestellten, bei der das wahre Ziel bereits am Anfang so offensichtlich durchscheint.

Findet Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 18. Juli 2011

creative drinking...

Sodele,der Blödbabbler ist wieder back in town.

Nachdem er sich, zusammen mit dem Herrn AausB, ein paar angenehme Tagen auf dem Lande gemacht hat.
An dieser Stelle mein Dank an Frau I. und Herrn D. die uns zu unserem Behuf ihr Feriendomizil gaben.

Der Anlass?

Dem werten Herren AausB fiel kürzlich ein Textfragment in die Hände, welches wir dereinst -während eines Jahreswechselsurlaubs auf Texel- verbrochen hatten.
Damals, zu der Zeit, als der Herr Virtualmono in Katzenliteratur -dargereicht in Form von Feldidae- schwelgte und der merkwürdige Spruch "Vloeken is aangeleerd" mit einem Papageienbild an jeder Laterne in Holland zu kleben schien.

Unser einstiger, durchaus spontan zu nennender Versuch einen grotesken Krimi mit finnischem Protagonisten zu schreiben, der, wie zwei spätere Werke, durchaus seinen Weg zum Verlag und einer (minimalen) Leser finden sollte, endete jedoch unvollständig zusammen mit dem Urlaub.
Dann begann er gemächlich in den mächtigen Zip-Archiven des werten Herren AusB zu verstauben.
Bis jetzt!
Doch so schnell lassen wir uns von so gehässigen Dingen wie der Zeit, dem Haarausfall und dem Anwachsen des Bauchumfangs nicht in den Bockshornklee jagen.
Unterstützt von elementaren Ingredienzien fürs spassvolle Schreiben, wie lecker Whisky und einer durchaus asketisch anzumutenden Absenz von Weibsvolk ;-) haben wir nun immerhin den Prolog zu unserer Geschichte fertig, die Handlung steht soweit inklusive der nötigen red herrings.
Und wir haben aus sentimentalen Gründen dazu unseren alten Text unverändert eingebaut, wodurch das ganze einen gewissen Retrocharme bekommen hat.
Heute gängiges Verständnis von Technik in Form von allgegenwärtigen Handys, Touchscreens und abgeschalteten Atomkraftwerke kamen eben vor 15 Jahren noch nicht vor, als wir damit anfingen.
E-Mail war noch eher das Türschild bei Spießers um die Ecke als eine auch am Tage drohende Unterform des Sukkubus.
Stattdessen finden sich darin die (damals) noch gegenwärtigen Münzfernsprecher und auch rauchende Menschen, beide inzwischen als aussterbende Gattung tiefrot in einer Roten Liste markiert.

Wir nahmen uns Zeit, haben uns durch ein paar wunderbare Whiskys und nette Whiskeys geschnuffelt und geschmeckt und dabei viel gelacht und geredet.
Künftige Klassiker wie:"VANILLE, ich rieche VANILLE, und dahinter schmeckt es nach GRAS!" wurden geboren, alte irgendwie fast vergessene Evergreens pleistozänischen Ausmaßes Wooos? Schon gut! betraten erneut die Bühne des unfreiwilligen Humors.
Sehr gut so was!

Die Einsamkeit des Schreiberlings kommt nicht auf und ein eher kollektives Verständnis von Literatur und Schaffensprozess greift Raum.

Nachdem wir uns dann an konsequenten Regenfällen und dem, dass Scheißwetter gekonnt abrundenden Kältesturz erfreuen durften, gewann der wärmende Kamin durchaus mein Herz.
Auch um ihn, den fröhlich knisternden Kamin, zu ehren, erfreuten wir uns an den Resten eines Laphroaig 1/4 Cask und dem immer wieder vorzüglichen Big Peat.
Rauch, in und um uns herum - ein wahrlich vergnügliches Erlebnis und, dank der Abwesenheit von Schwefel, auch durchaus nicht teuflich anmutend.
Um nun unsere begrenzten geschmackliche Grenzen auszutesten und -wenn gewünscht-zu verschieben, erfreuten wir uns ebenfalls an Bulleit Bourbon Frontier Whisky, an dessen Geschmack man durchaus Gefallen finden kann; das extrem klebstoffige Aroma das Bourbons gewöhnlich anheftet, wie Toilettenpapier am Schuh, geht diesem kleinen Racker erfreulicherweise durchaus ab.

Und was wären Schreiberlinge ohne die wärmende Inspiration von "Writers Tears" oder den flüssigen Gesängen des irischen Rotkehlchens in Form seines 12 jährigen Abkömmlings?

So schrieben wir zwar sicherlich keinen neuen Catcher in the rye, tranken aber immerhin einen Vertreter mit roggischer Majorität im Destillations-Amalgam.
Mit diesem Rye Whiskey mochte Herrn AausB so allerdings gar keine Freundschaftbande flechten.
Sei's drum! So blieb denn mehr davon für den alten Blödbabbler Suffkopp' übrig.
Und da wir -wenn auch durchaus mit intensiver South Park Affinität gesegnet- nicht in einem Blame Canada Chor mittun wollten, gab es natürlich auch einen Vertreter aus diesem schönen Land.
Dargeboten wurde er dann in der Form eines Seagram's VO, einem Canadian Whisky gemacht wie von Zwergenhand geschmiedet aus den Tiefen der Gimli Destillerie. Ein angenehmer feiner Start für einen Whisky-Abend.

Um nicht nur bei Whisky kultivierten Gesprächen, dreckigen Witzen und kreativen Schreibanfällen nachzukommen, hatte sich der Herr AausB noch in den Besitz einer Flasche "The Spirit Drink that dare not speak its name" von Glenglassaugh gebracht, einem klaren Destillat, das direkt aus der Destille in die Flasche läuft, quasi die Urform des späteren Whisky, wenn er mindestens drei Jahre in Fässern gereift ist. Ein interesantes Erlebnis, wenn gleich eben nicht vergleichbar mit einem Endprodukt "Whisky". Mal schauen, der weise Herr AausB hat sich ja auch gleich noch eine Flasche des, wenigstens 6 Monate in kalifornischen Rotweinfässern, gereiften Bruders davon "The Spirit Drink that blushes to speak its name" gesichert, der einen wunderschönen rosé Ton hat, aber davon ein anders Mal.

Als Vertreter der wunderbaren nicht-rauchigen Scotch Fraktion begleitete uns der 12 jährige AnCnoc treu durch die Tage der Kreativität und ließ beinahe vergessen, welche Enttäuschung ein Blend aus dem Haus Johnnie Walker-in diesem Falle der 12 jährige J.W. Black, den ich zu Testzwecken, auf die positive Einschätzung der Herren Murray und Buxton, kaufte und einpackte- bereiten kann.
Ein bösartig-garstiges Wasser so fern von jeglichem Genuss den man mit Whisk(e)ys assoziieren mag.
Dieses Machwerk*) kann nur als letzter dram am Abend -wenn die Zunge bereits sediert und die Sinne benebelt sind- getrunken werden. *Rabähundigelspei*

Was bleibt?

Aus unerfindlichen Gründen wurde die Flasche des komplett biologisch produzierten und zertifizierten Benromach Organic nicht dekaptiert.
Sie reiste im Vollbesitz ihrer Verkapselung zurück in die Höhle des Blödbabbler wo sie zu nächster Gelegenheit sicherlich eröffnet und verköstigt werden wird.

Wir haben uns die Tage gut amüsiert, waren produktiv und trinkfest, das ist mehr, als man vom größten Teil seiner Mitmenschen behaupten kann und das ist auch gut so.

Am vorletzten Tag besuchten uns dann noch Frau SausB (mit dem Fahrrad!1!! Immer noch mein Respekt dazu.), Ms. Blödbabbler, Eva und Jonas damit auch ein wenig Jungvolk anwesend war, das uns huldigen konnte. *grins*
Auch und selbst wenn sich die illustre Runde dann doch alle Mühe gab unsern Brunnen der (flüssigen) Inspiration zu leeren, so haben sie es dennoch nicht geschafft, einiger Inhalt trat den Rückweg noch in Flaschen statt in Köpfen an.
Selbstverständlich erst am nächsten Tag, denn wird sind ja alle inzwischen alt und verantwortungsbewusst ;-)

Wenn ich es recht bedenke ist es ein schöner Lebenszyklus, den ein Whisky hinter sich hat.
Geboren in mächtigen Brennblasen (Post Stills oder Columns) reift er in jungfräulichen Fässern (Bourbon) oder darf es sich in Sherry-, Portwein-, Bourbon- oder Rumfässern gemütlich machen und heranwachsen, von der bösen Außenwelt gut behütet und beschützt.
Wie beim Mensch, so beim Schnaps wird er dann später aus dem Zuhause in die Welt geworfen, justement dann, wenn er gerade beginnt, es sich am gemütlichsten werden zu lassen.
Nur, weil ein Whiskyman meint, ihm das Reifezeugnis -in Form einer Flaschenabfüllung- aushändigen zu müssen wird er zum Vertriebenen erster Klasse gemacht.
Danach steht man dann als Whisky abgeflascht eine Zeit lang in der Welt herum, bis sich hoffentlich ein Liebhaber findet, der sich nähert, die Flasche entjungfert (metaphorisch, nicht real *örks!) sich ihr (der Flasche) hingibt und an seinem Leben teilhaben lässt.
Jemand der für den Whisky da ist und der ihn auf seiner letzten Reise begleitet und ihn sein letztes Domizil beziehen lässt – wie zur Geburt nun wieder eine Blase.
Der Rest ist dann Routine.
Hach wie schön! :-D

In diesem Sinne einen schönen Wochenanfang
Ihnen Ihr Blödbabbler

*) Heute Nacht habe ich eben nochmal den Black retastet, inzwischen habe ich den Eindruck das es der teufliche Schwefel ist, der den Gesamteindruck versaut, denn der Rauch ist mit gutem Willen dahinter durchaus zu spüren. Dennoch es bleibt ein böser Blend. Völlig unverständlich. Denn mit dem leckeren Johnnie Walker Green zeigen sie doch das es geht, auch wenn es ein Blended Malt ist.

Dienstag, 5. Juli 2011

Der Irrsinn geht weiter...

... ein blindes Huhn trinkt einen Doppelkorn.
Der oberschlaue W. Schäuble hat mal recht.
Eben bei den Freunden der kultivierten Investigation gelesen: Schäuble nervt die Geldgeber.
Schon erschreckend wenn der Psycho, den sie zum Finanzminister gemacht haben, der Einzige in der Regierung ist der noch einen Blick für die Realität hat.
Man gewinnt immer stärker den Eindruck von vollkommenen Idioten oder aber extrem bösartigen Menschen regiert zu werden - wenn man sich so anguckt, was diese Clowns zur Aufführung bringen.
In meinen eher desperaten Augenblicken wünschte ich mir schon, das ein fettes 16 Tonnen Gewicht dieses Pack einfach platt macht und die Evolution eine Chance bekommt, damit eventuell doch noch intelligentes Leben nachrücken kann.

Sonntag, 3. Juli 2011

Godot arbeitet bei DHL

Verdammt! Da hatte ich in einem von mir schon lange >10 Jahre frequentierten Forum vor kurzem eine Frage unter dem Topic DHL Mitarbeiter loben gestellt
Moin Boardies,
hab ihr eine Ahnung an welche Stelle man bei DHL ein Lob für den Mitarbeiter der in unserem Viertel die Kisten zustellt adressieren kann?
Ich dachte mir, nur immer herum zu maulen, wenn man mit einer Dienstleistung nicht zufrieden ist, ist zwar der gängige Weg - denn dafür gibt es ja ein Beschwerdemanagement bei denen- aber was genau tue ich wenn ich sehr zufrieden bin und das ausdrücken möchte?

Wir hatten in den letzten Jahren meistens ziemliche Dämlacks, die eine sehr eigenwillige Interpretation von Arbeit dargeboten haben.
So war es sehr ärgerlich, wenn man die Pakete ständig bei Postämter abholen mußte, obwohl man den ganzen Tag zu Hause auf deren Eintreffen gewartet hat.
Aber statt der Klingel schrieben diese Clowns lieber Abholzettel

Der aktuelle brave Mann hingegen liefert prompt, trägt sogar die schweren Pakete ohne Murren bis vor die Tür und bleibt dabei gut gelaunt und höflich.

Neben der Trinkgeld Variante würde ich nun aber auch gerne dem Arbeitgeber ein positives Feedback zu seinem Mitarbeiter geben.

Irgendeine Idee wo man da vorstellig werden kann?
und inzwischen kam es dann ganz anders.


Letzte Woche wurde dann allerdings ein Schauspiel der besonderen Art gegeben.
Beteiligt waren: besagter DHL Mann, der Blödbabbler und ein paar Kisten voller Lautsprecher, eventuell Fäden ziehend im Hintergrund "Das System".

Prolog: Nachdem der Blödbabbler dem Drängen, Nörgeln und Quengeln sämtlicher Menschen, welche in den letzten Jahren in heimelige Wohnzimmer gestolpert kamen, nachgegeben hat und den größtenteils noch funktionsfähigen -erst 14 Jahre alten- Röhrenfernseher in Rente geschickt hat, ergaben sich die befürchteten Folgekosten. LED TV sieht Scheiße aus, wenn am analogen Strang des Kabels gefüttert, also da Schüssel oder DVB-T nicht in Frage kamen/kommen, weil wir eh schon über die Nebenkostenabrechnung am Profit der hiesigen Kabelbetreibergesellschaft mittun, wurde mal eben der Antrag auf einen digitalen Anschluss gestellt. Funktioniert auch alles brav, ausser das im Haus anscheinend die Verkabelung so marode ist, das diverse Sender nicht ohne Neuinvestition der Infrastruktur zu haben sein werden. Egal, weder die Ms. noch ich vermissen wirklich den Sender Sixx oder DMAX in digital, aber das nur so am Rande. Da die Surround Anlage inzwischen auch in die Jahre gekommen ist, bot es sich an, bei einem großen Lautsprecherhersteller ein paar neue Säulenlautsprecher nebst Subwoofer + Receiver zu ordern. Gesägt, tun getan. Doch damit begann des Schauspiels erster Akt.

1. Akt (Die Szene spielt auf der Straße vor Blödbabbler Domizil, Akteure sind der nette Mann von der DHL und Blödbabbler himself, in kurzen Hosen mit Gänsehaut im Nieselregen stehend. DHL Mann steckt bereits 5 Minuten in seiner Ladefläche dabei laut grummelnd.)

Blödbabbler: Hallo DHL Mann was geht.
DHL Mann: Geht nich'.
Blödbabbler: Ah, meine Lautsprecher sind da, sehr schön. :-)
DHL Mann: Kann nich' gebe'. System sagt "Error!". Darf nur zusamme' abgebe.
Blödbabbler: ???
DHL Mann: Sin' mehr Paket - darf nur zusamm' abgebe.
Blödbabbler: Wie viele Pakete sind es denn?
DHL Mann: Sin' 4 Stücke, steht drauf Paket 1/4, 2/4 ,3/4 und 4/4.
Blödbabbler: Dann sind doch alle da, oder?
DHL Mann: Ja, Scheiße, System sagt Menge 10, kann dir nich' geben.
Blödbabbler: WTF!1!!!??
DHL Mann: Musse nochmal absprech' mit Station. Komme morge' gleiche Zeit wieder.
Blödbabbler bleibt ziemlich sprachlos und irritiert, aber durchaus auch angepisst zurück.
Vom Nieselregen angefeuchtet und dem brennenden Verlangen mit dem Programmierer des Lesegeräts ein paar Takte unter Kollegen zu reden.

2.Akt (Der nächste Tag, Blödbabbler kriecht beizeiten aus dem Bett und wartete in freudiger Erregung auf die abermalige Wiederkehr der bestellten Lautsprecher.)
Nachdem auch über drei Stunden nach dem angekündigten "Komme morge wieder, gleiche Zeit" Termin noch immer kein DHL Mann da ist, realisiert der Blödbabbler, das er vermutlich einer afrikanisierten Floskel des italienischen A domani! aufgesessen ist und verlässt hoch angesäuert die Wohnung.

3.Akt (Der Blödbabbler hat noch eine Bestellung Lebenswasser inpetto, die ebenfalls mit DHL angeliefert werden soll, früher oder später muss sich also der DHL Mann wieder blicken lassen, malt sich der Blödbabbler in einem spontanen Anfall von resignativem Optimismus aus. Also den dritten Tag in Folge Däumchen drehend auf den Klingelton warten, während man im Internet Informationen über Wordpress und Joomla! sammelt und sich sinnvoll beschäftigt. Zum Glück hat die Ms. heute ihren ersten freien Tag seit 14 Tagen und leistet dem Blödbabbler beim Frühstücken Gesellschaft.)

Blödbabbler: Mal gespannt ob sich heute was tut an der DHL-Front, so langsam reißt nämlich mein Geduldsfaden.
Ms.:Wird schon werden, wenn er doch gesagt hat er kommt.
Blödbabbler: :-D
Kurz vor halb zwölf klingelt es an der Tür, Blödbabbler sieht aus dem Fenster.
Blödbabbler: Hurra, der DHL Mann ist da!
Blödbabbler öffnet die Tür und der DHL Mann steht vor ihm mit einem kleinen Paket, das den bestellten Whisky enthält.
Blödbabbler: Hallo, DHL Mann! Sehr schön, der Schnaps ist da. Haben sie die Lautsprecher auch dabei?
Ich habe gestern übrigens auf sie gewartete, sie wissen schon "Komme morge'" und so.
DHL Mann: Lautsprecher nich' da. In Liste stand nich' vor Montag abgebe'.
Blödbabbler:WTF!1!!!??!! Sie waren damit doch schon vorgestern da und wollten sie bringen.
DHL Mann: Da war abe' mein' Maschin' Scheiße.
Blödbabbler:??? und wer kam auf die Idee einzugeben, dass ich die erst am Montag bekommen darf?
So einen Blödsinn hab ich noch nie gehört.
DHL Mann: Wolle schon vorher habe'?
Blödbabbler: Äh, JA! ich hab die ja eigentlich bestellt, damit ich in der Wohnung lärmen kann und nicht damit die mit DHL spazierengefahren werden bis zum Sankt-Nimmerleinstag. *schnaub*
DHL Mann: Aaah, dann wolle also morge' früh?
Blödbabbler:!!!

Epilog (Samstag morgen 11.30 ,es nieselregnet wieder. Irgendwie klar, denn heute sollen ja die Lautsprecher kommen und was ist schon Lastentragen ohne dabei nass zu werden ;-))
DHL Mann steht in seinem Lieferwagen auf der Ladefläche, die Pakete sind mit den gleichen Labeln beklebt wie 4 Tage zuvor, sein Versuch die einzulesen produziert -wie überraschend- einen Error im Lesegerät. Facepalm
Blödbabbler: Hallo DHL Mann, und klappts heute mit der Übergabe der Lautsprecher?
DHL Mann: Macht Fehler das Gerät, muss alles mit Hand schreibe' kann dauern.
Er fängt an alle Bapper abzupuhlen und ihren Inhalt händisch auf ein vorgedrucktes DinA-4 Blatt zu übertragen.
Nach gefühlt knappen 15 Minuten bei Nieselregen und kaltem Wind, real waren es 14'30'', ist er soweit.
DHL Mann: Du musst da 5 mal unterschreiben, dann alles gut.
Blödbabbler unterschreibt und wuchtet mit der Ms. die Teile in die Wohnung.

Es gibt diesmal kein Trinkgeld, auch weil er die Teile nicht mal bis über die Türschwelle gebracht hat, weil deren cleveres System mich kräftig in den Popo gef*ckt und weil er mich mit seinem "Komme' morge wieder" ganz schön verarscht hat.
Jetzt stehen die Teile unangeschlossen im Wohnzimmer, denn, vor die Kür des Nachbar beschallens (mindestens als Revanche für die letzte Nacht, als sie um 3.30 heimkamen und ab dann bis jetzt Party machen) hat die Ms. erst noch die Renovierung der Räumlichkeit gesetzt.
Und wenn nicht ihr Wort, welches dann sollte mir Befehl sein, fragt
Ihnen Ihr Blödbabbler

Mittwoch, 29. Juni 2011

Geschirr mieft nach Hund

Ich hasse es wenn das passiert.

Man öffnet arglos die Geschirrspülmaschine, will sie sich ungehemmt entdampfen lassen und dann riecht es aus ihr nach nassem Hund.
*Raaabä, würg und Igelspei*

Nach Hund! und das obwohl wir seit Jahren tierlos sind.
Hin und wieder verströmt das gewaschene Geschirr die betörende Aura eines Hundesfells nach einem langen Regenspaziergang - durchaus widerlich und Appetit abtötend.

Wieso das so ist und warum es nicht immer stattfindet entzieht sich völlig meines Begriffshorizonts und wie ich feststellen kann, auch dem, der meisten anderen Menschen, die sich im Internet einen Erklärungsansatz erhoffen.

Es ist definitiv nicht die Geschirrspülmaschine die so muffelt, es ist -nach dem Waschgang- eindeutig das Geschirr.
Man muss dann -CO2 Fußabdrücke konsequent ignorierend- den Waschknecht zu einem weiteren Spülgang nötigen, und siehe da es riecht wie es soll -frisch, sauber und nicht hündisch.

Eventuell sollte ich ja einfach einen Becher Catsan mit rein schütten denn Katzen duften nach dem Regen nie so streng. :-D

Ihnen Ihr Blödbabbler

Montag, 27. Juni 2011

Highland Park 12

Diesmal kam mir ein Klassiker unter die Finger, der Highland Park 12 gezeugt in der Destillerie Highland Park auf den Orkney Inseln in Kirkwall.
HIghland Park ist Schottlands nördlichste Destille.
Highland Park 12 Flasche

Der Highland Park 12 kommt in einer ovalen Flasche mit wuchtig-dickem Ausguss und hässlich billig aussehendem Etikett daher.
Das Corporate Design des Etikettes lässt einen schon ängstlich einen dümmlichen CDU Wahlslogan vermuten, aber zum Glück gibt es lediglich Auskunft über rudimentäre Dinge: Single Malt Scotch Whisky, 40%vol und den Ort der Destillation Kirkwall.
Dem Whisky wird leider durch die unsinnige Unsitte E150 mindestens farbliche Gewalt angetan, wenn nicht mehr. :-/
Zuckercouleur sucks!

Nachdem es mir gelungen ist, durch den unvorteilhaften Ausguss der Flasche, deren Form ein böser Mensch im Internet mit Urinflasche umschrieben hat, mein Glas zu befüllen, kann es losgehen.

Wie immer habe ich erst einmal dem Whisky ein wenig Zeit gelassen es sich im Glas bequem zu machen und ein wenig zu entspannen, bevor ich ihn durch die Gegenwart meines Riechkolbens ängstige.
Nach guten 5 Minuten nähere ich mich dem kleinen Racker im Glas vorsichtig und schnuffele was das Zeug hält, erst sachte, dann intensiver und erfreue mich einer angenehmen "Nase" des Destillats.
Ganz schwache Rauchigkeit, ein wenig leichter Zitrusgeruch und später kommt eine süßliche Note hinzu, die mich eher an Toffee denn an Vanille erinnert.
Der in anderen Tastings beschriebene Honig findet sich bei mir definitiv nicht ein.
Die "Nase" ist insgesamt stimmig und bildet eine angenehme Einheit, es drängelt sich nichts vorlaut in den Vordergrund die Balance funktioniert.

Nachdem mir, durch meine Schnuffelei, salopp gesagt das Maul schon ein wenig feucht wird, halte ich es nicht für unangebracht, dem Schnuffeln endlich die Verkostung folgen zu lassen.
Wohlan, tun getan.
Einen ordentlichen Schluck sachte auf die Zunge fließen, für einen Moment verweilen und dann den Rachen hinab rutschen lassen erfreut die Geschmacksknospen und lässt zart sie für einen Moment erblühen.
Hier endlich spüre ich ein wenig des maritimen Charakters des Highland Park 12 in Form einer angenehm zarten Salzigkeit.
Es finden sich Zitrusfrucht-Anklänge, ein sanfter, kaum merklicher Rauch lauert im Hintergrund, während seine volle Malzigkeit der Mundhöhle verführerisch schmeichelt.
Überraschenderweise finden sich auch homöopathische Einsprengsel von reifen Früchten in diesem Amalgam.

Der Abgang ist warm, trocken und wird begleitet von ein wenig bitterlichem Beigeschmack (Eiche?), der von mir aber nicht als störend empfunden wird.

Wenn man sich ein wenig umschaut, kann man die 0,7 Liter Flasche für ca. 26 Euro finden, gewöhnlich liegt der Preis bei knappen 30 und ist auch dafür absolut zu empfehlen.

Wertung Single Malt
Highland Park 12

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4

Fazit: Der Highland Park 12 ist ein süffiger und gut ausbalancierter Whisky. Da sich schwache Rauchigkeit und leichte Süße harmonisch die Waage halten kann man ihn eigentlich 'jedem' anbieten, ein Allday Whisky quasi, oder ein schöner Eröffnungs-dram für eine Erlebnisreise über die Inseln und Islay. Stimmt wohlig ein, läßt aber noch genügend Raum für eventuelle Peat-Monster im Anschluss. Was mich am HP 12 stört, ist das zuschütten von E150 und die 'laschen' 40%, obwohl man ihn durchaus als stärker empfindet. Ich würde mir den kleinen Racker mit 46%, non chillfiltered und ohne Zuckercouleur wünschen, verdünnen kann ich selber und wenn ich es braun mag, dann kann ich Butterbrotpapier ums Glas wickeln.

Highland Park 12 Tasting video bei ralfy.com

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Dienstag, 21. Juni 2011

SPD - Erfüllungsgehilfe und Büttel der Sicherheitsstaat-Paranoiker

SPD-Innenminister für Vorratsdatenspeicherung können wir angewidert bei heise.de lesen.

Und genau deswegen kann man sich auch von einer anderen Regierung nichts, aber auch gar nichts erhoffen, solange ein möglicher Partner SPD heißt.
Wer ernsthaft geglaubt haben sollte die Verräterpartei würde mal irgendwann aus ihren Fehlern lernen ist selbst Schuld.
Wo es um Einschnitte in Bürgerrechte durch (Anti-) Terrorgesetze oder die Umkehrung des Schuldbeweises durch präventives Datenspeichern geht, sind sie gerne behilflich.
Nützliche Idioten, deren Unterschrift unter Koalitionsvereinbarungen einen ähnlichen Stellenwert zu haben scheint, wie freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft oder deren Unterschrift unter (Atomausstiegs-)Gesetze.
Immer gerne bereit auf dem Altar von vorgeblicher Alternativlosigkeit oder sogenannter Realpolitik ihre Verbündeten zu betrügen, zu hintergehen und den Souverän zu verarschen.
Wir denken noch gerne an die Zeit der MwSt. Erhöhung zurück, als die Sozen ein weiteres Mal die Belastungen gerecht auf die Masse der Kleinverdiener und Rentner abwälzten, während die Kapitalfraktion geschont, hofiert und subventioniert wurde.
Welches Maß an Armseligkeit diese Partei inzwischen erreicht hat, kann man daran sehen, dass sie offenbar noch immer rätseln müssen, wieso sie keiner mehr lieb hat und die Umfragewerte konsequent sinken.
Da steh sie nun die Toren und wundern sich jammerlappig in der Öffentlichkeit, warum es weiterhin bergab geht mit der Zustimmung des Stimmviehs, ohne zu erkennen das ihre Flachpfeifenpolitik der letzten 15 Jahre der offensichtliche Grund dafür ist.

Es ist einfach nur traurig, was sich eine sozial und demokratisch nennende Partei an Verbrechen mitgetragen hat, an asozialer Überwachungsstaatpolitik und welche weiteren Idiotien noch stinkend aus dem dampfenden Haufen SPD heraus laufen mögen.

Geht endlich verrecken!

Ihnen Ihr Blödbabbler
development