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Sonntag, 10. Juni 2012

Plan erfüllt!

So, die letzten Tage mehr oder minder gut überstanden - jetzt heißt es erst einmal entspannt ausnüchtern. :-D

Der einjährige Geburtstag von Frau MausD am Mittwoch fand zum Teil vor der Tür statt, denn dort thronte das Buffet und wurde -zumindest was die Hochrippe anging- elegant vom Meister B. seziert.
Da ich für diesen Tag die "Du-darfst-nur-Alkoholfrei-trinken-weil-du-der-Fahrer-bist Karte gezogen hatte, begnügte ich mich mit mehreren Light Produkten einer Firma aus Flensburg.
Kann man durchaus mal trinken, Spaß ist aber anders. ;-)
Lustigerweise traf ich dann bei der Feier noch die Mutter eines alten Schulfreundes von mir, welchen ich seit mindestens 17-20 Jahren nicht mehr gesehen habe.
Da ich seine Mutter mindestens genauso lange nicht mehr gesehen hatte, war es ein langsames heranstochern ob man sich kennt.
"Ihr Sohn heißt Alex, sie wohnen in XYZ? Ist ihr Nachname zufällig ZYX? Ahh, dann kennen wir uns ja." :-D
Leider kränkelte ich, wie fast immer wenn mal was Schönes ansteht, :-( etwas und so zogen wir bereits gegen 22.00 Uhr gen Heimat.
Nach kurzer Nacht und diversen Medikamenten besserte sich der Zustand im Laufe des Donnerstags dann allerdings wieder, zwar keine 100% Einsatzmöglichkeit, aber 55% reichen ja in den meisten Fällen auch schon aus. ;-)

Trotzdem dann noch das rituelle "Einmal-die-Woche-beim-Thai-essen-gehen mit Frau MausD am Freitagmittag abgesagt, denn am Abend stand ja auch noch beim Herren AausB der Iron Sky Abend mit kultiviertem Sauerkraut und Würstchenmampfen an.
Als die Ms. und ich endlich kurz nach 20.00 Uhr auftauchten, zischelte und bruzzelte bereits dreierlei Gezücht vom Würstchen in der Küche auf einem E-Griller von Herrn JausD vor sich hin.
Überraschend und angenehmerweise fand sich auch der werte Herr virtualmono unter den Gästen, sehr schön, man könnte sonst meinen die Erde habe ihn verschluckt. ;-)
Außerdem der Herr ti mitsamt UausO, Frau KausA, besagter JausD und völliges Mirakel der Herr DausF - ein wahres Monster vor dem Herrn und ehemaliger Studienkollege- aus der guten alten Zeit waren geladen. :-D
Nachdem wir uns den Bauch vollschlagend und Kilkenny(nicht ganz stilecht) trinkend noch dem 2:0 der Russen über eine hemmungslos überforderte tschechische Mannschaft beiwohnten, gelang es dem Herren AausB dann doch noch, die BluRay einzulegen.
Zu den Klängen von Laibach konnten wir einem interessanten und häufig witzigen Machwerk folgen, das in englischer und deutscher (dann mit englischen Untertiteln :-D ) Zunge dargeboten wurde.
Weltraum-Nazis vom Mond mit Udo Kier als Führer Kortzfleisch und Götz Otto die versuchen die Erde zu erobern. Sehr schöne Tritte gegen nordkoreanisches Idiotentum und amerikanischen Traum von der Weltbeherrschung, mit einem Sarah Palin Klon und abgewandelter Obama Phrase als Präsidentin.
Obwohl dieser Film weit davon entfernt ist 'perfekt' zu sein, scheint es mir, als wenn jene Kritiker, die sich darüber unverhohlen negativ aussprachen, auch gerne zum Lachen in den Keller gehen oder eben durch zu viel Grass-Lektüre einen verbohrten Blick auf das Leben bekommen haben.
Ich wurde gut unterhalten, auch oder obwohl ich bereits seit den ersten Trailern für dieses Projekt mitgefiebert habe.
Das nicht alles passt, nicht jede Pointe trifft und manche Albernheit hin und wieder die Überhand gewinnt nimmt Iron Sky auf jeden Fall nicht seinen besonderen Charme.
Und Götz endlich mal wieder als Nazi zu sehen war allein schon jede Minute wert. :-D

Samstagmittag, nachdem wir den Herren AausB eingesammelt hatten, landeten wir bei EausH zum lockeren Isle-of-Jura-Tasting, das sich dann allerdings noch ein wenig hin zum exzessiven Einer-geht-noch-zum-probieren entwickelte. :-)
Aber der Reihe nach.
Herr EausH sammelt und trinkt Whiskys, mit einer ähnlichen Leidenschaft, wie es auch der Blödbabbler gerne tut.
Eine sehr gute Vorrausetzung und -nachdem ich ihn mit der miesen Wertung Jim Murrays bezüglich des Superstition intensiv geneckt habe- auch ein wichtiger Grund sich bei Ihm vor Ort ein eigenes Urteil zu bilden.
So hatten sich -noch ungeöffnet- bei ihm versammelt der zehnjährige, der zwölfjährige, der sechzehnjährige, der Superstition und der Prophecy allesamt von der Destillerie "Isle of Jura", der einzigen Brennerei die es auf besagter Insel gibt.
Die genauen Tastingnotes gibt es nacheinander als eigenen Beitrag, hier sei nur grob die Richtung erwähnt in die die Reise ging.

Der zehnjährige, der leider auch ein wenig gekorkt hatte (ich werde ein immer größerer Freund von Schraubverschlüssen :-( ) ist ein eher belangloser Zeitgenosse.

Sein etwas älterer Bruder ist, auch wegen seiner 6% mehr Alkohol schon eher trinkbar, aber auch nicht wirklich gut.

Erst mit dem 16 jährigen Vertreter haben wir einen guten und eleganten Whisky im Glas, mehr allerdings leider nicht.

Der Superstition, auf den ich mich mit einem gewissen faszinierten Grusel, ob der findbaren Kritiken (Babykotze, verwesendes Aas...), gefreut habe, war dann erstaunlich trinkbar - er schmeckte wie der 12 jährige nur halt rauchig. Das war zwar auch nicht wirklich gut, aber bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet. Allerdings steht die Flasche auch schon ein wenig beim werten Herrn EausH und nach Murray entwickelte sich der Whisky in den letzten Jahren hin zum 'immer schlechter'.

Die angenehme Überraschung bildete dann der Prophecy, der gut bis lecker war - ein rauchiger und wesentlich besser abgestimmter Vertreter dieser Art als der Superstition.

Damit hatten wir dann fünf Whiskys im Glas -alle aus einer Destillerie- und man konnte schon den Fußabdruck der Destillerie herausschmecken, allerdings gestehe ich offen, Isle of Jura wird so sicherlich keine meiner Lieblingsdestillen.
Mir fällt zu jedem der getesteten Whiskys mindestens eine Destillerie ein, die ein besseres Produkt abliefert - für den gleichen oder einen ähnlichen Preis.

Mit fünf Proben ist meiner Meinung nach schon die Obergrenze für 'vernünftiges' Testen von Spirituosen erreicht, aber wer will schon immer vernünftig sein?

Der Herr AausB hatte noch von Compass Box das Peat Monster im Gepäck und wir entschlossen uns einfach mal weiterzumachen.
Welch ein Unterschied, dieser Blended Malt war dann doch eine klare Steigerung zum Prophecy, dem besten aus der vorherigen Testreihe der Isle of Juras.
Für weniger oder das gleiche Geld, nun ja.

Und was ist ein Whisky Tasting, wenn der Gastgeber seinen Gästen nicht auch mal seinen schlechtesten Whisky anbietet? Eben, unvollständig.

Wie EausH bei meinem letzten Tasting durch einen Loch Lomond NAS durchmusste, welchen er dann noch überraschend gut bewertete, kreiste hier die Flasche mit einem "Old Boy" Blended Scotch. (:-D )
Das Internet kennt keinen Old Boy Whisky, die Flasche sah nach Johnnie Walker Klon aus, der Stoff selber war nicht ganz so fies, wie gedacht, obwohl Her AausB und EausH den Daumen senkten.
Entweder war ich zu diesem Zeitpunkt schon voller als die beiden, oder ich litt immer noch an den Nachwirkungen des Korkgeschmacks auf der Zunge, den mir der zehnjährige Isle of Jura eingebrannt hatte.
Aber, ich fand den nicht sooo schlimm, ok, die Nase war eher zum Schnäutzen und der Geschmack grainig und sprittig. Schmeckte fast wie ein Mekhong Whisky.
Aber eins tat er braverweise, er machte den Mund wieder frei und spülte die letzten Reste von Käse und Kork in die unergründlichen Tiefen des Blödbabblers fort.

Denn, in den Schränken von Herrn EausH hatte ich noch einen Woodford Reserve entdeckt, etwas das ich normalerweise gerne im Rahmen einer Bourbonverkostung probiert hätte, aber hey, wenn man schon mal zusammensitzt. :-D
Guter und feiner Stoff, schön auch das die Fassung mit 45,2% nicht die mit 43,2, vorlag - gut bis lecker mit einem Schlag eher hin zu lecker.

Und, um uns vollends in den Suff zu verleiten glücklich in die Heimat zu entlassen, war sich Herr EausH nicht zu schade uns noch einen Jack Daniel's No. 7 Scenes from Lynchburg ins Glas zu schütteln.
Wir trinken nämlich auch Sammlerflaschen aus, denn wir sind Trinker und keine Spekulanten. :-D

So endete dann ein schöner Nachmittag und die Ms., die brav an allen Whiskys geschnuffelt hatte und maximal einen Tropfen erschmeckte fuhr den Herrn AausB und mich heim, auf das ich unseren Fußballhelden, den Königen des kultivierten Passspiels und der attraktiven Spielweise bei ihrer filigranen Verrichtung ihres Tagwerks zuschauen durfte.
Wie immer ein unvergleichbar vergnügliches Tun, bei dem ich heldenhaft mit der Schwere meiner Augenlider kämpfte, bis dann deren stumpfsinniges Blödgebolze endlich an sein viel zu spätes Lebensende kam und verendete.
Zum Glück war ich durch das Tasting bereits so sediert, dass mich selbst das Gestolper und Herumdilettieren auf D-Jugendniveau der Herren Millionäre nicht mehr ernsthaft erzürnen konnte.
Das kann nur besser werden, hoffe ich. Aber, das hoffte auch Jim Murray beim Superstition:"I thought this could only improve. I was wrong."
Schaun wir mal.
Nochmal vielen Dank für die schönen Tage dank eurer Einladung liebe MausD, AausB und EausH.

Gruß Blödbabbler

Dienstag, 5. Juni 2012

Wochenplan

Sehr schön!

Diese Woche ist mit schönen Einladungen geradezu angefüllt.
Morgen feiert Frau MausD ihren 1 Geburtstag, nachdem ihr das Herz im Rahmen einer Bypass-OP justamente vor einem Jahr stillstand und den Auftakt gab zu einem unerfreulichen Gesundheitsfiasko.
Nette Idee - ich freue mich schon auf Speis und Trank und bin gespannt auf die Gäste.

Donnerstag nutzen die Ms. und der Blödbabbler dann die Muße, die uns ein weiterer sinnfreier kirchlicher Feiertag - nimmt irgendwie kein Ende dieses Jahr mit diesen Feiertagen - beschert und werden wohl passend dazu Diablo flach legen.
Kommt Diablo 3 nur mir so unbalanciert und undurchdacht vor? Ohne größere Schrammen bis zu Diablo und dann zieht es mächtig an. Ohne Anstrengung in drei Tagen durchgespielt, irgendwie hatte ich das aus Diablo 2 LoD anders in Erinnerung.
Egal, der werte Herr MausO, die Ms. und -mal schaun wer noch- werden auf jeden Fall gemeinsam den Ausgeburten der Hölle mächtig in den Arsch treten. Ganz in Anlehnung an Peter 'Braindead' Jackson "I kick as for the lord!".

Am Freitag lädt dann der Herr AausB zu einem Iron Sky Abend, stilecht mit Nürnberger Würstchen und Sauerrrrrkraut.
Allerdings hat er schon prophylaktisch über die Qualität der BluRay geschimpft.
Ich frage mich dabei ja immer wieder, wieso man sich die Sachen nicht einfach in guter Qualität kostenlos aus dem Netz saugt, wenn die Vertriebe und Rechteverwurster den ehrlichen Käufer immer mit einem Tritt für sein Geld in die Klöten bedenken.
Jammern, dass sie Umsatzeinbrüche haben, aber den letzten Käufern mit DRM und nicht überspringbaren inhaltlich sinnfrei verlogenen Propagandamärchenfilmen die verbliebenen Teile des Geduldsfadens durchsägen. Schwachbirniges Konzept!
Aber eventuell sind ja diese Propagandamärchen passend bei einem Film wie Iron Sky :-D - am Freitagabend bin ich dann vermutlich bereits schlauer.

Samstag hat Herr EausH zu einem Whiskytasting bei sich geladen, es steht unter dem Motto "Isle of Jura" und er bietet uns
- 10years old
- Superstition
- 16years old
- Prophecy
zur Verköstigung an.
Ich bin mal gespannt, denn ich kenne bisher von dieser Destillerie nur die schlechten Ratings zum Superstition und dem 10 jährigen von Jim Murray aus der 2012 Bible.
Und natürlich die erheiternden Kommentare im Forum von whisky.de die in Richtung Babykotze und verwesendes Aas gehen.

Nicht besonders gut, aber riecht nach krepiertem
und verwesenden Tier. Interessant.


Da bin ich letzthin auch erschrocken, da ich Jura sonst sehr mag.
Irgendwie roch der Superstition für mich extrem nach starker
Rindsbrühe

Ja, Fleischbrühe ist mir auch aufgefallen. Aber Rind ist zu wenig. Es
könnte eher von sehr gut abgehangenem Wild sein, ein Hautgout
trifft's ziemlich genau


Der superstition hat wirklich ein verrücktes Aroma. Wie schon in
einem anderen Thread beschrieben, habe ich Abende, da rieche ich
wirklich zuerst einen intensiven Verwesungsgeruch .. und zwar
fleischig .. und dann wieder Abende, da gehts Richtung Bacon,
Süßholz und Lakritz ..

Freuen kann man sich vermutlich auf den 16 jährigen und den Prophecy, denen gemeinhin nachgesagt wird, anständige Whiskys zu sein. Aber, wie immer sind unsere Sinne offen und unsere Vorurteile nur dazu gedacht die Stimmung anzuheizen; nicht aber das Urteil selbst zu trüben.
Geschmack ist ja eben zum Glück individuell und unterliegt Stimmung und Tagesform genauso, wie auch Glasform, Wasser und viele andere Faktoren mitreinspielen.
Bin schon sehr gespannt und freue mich die kleinen Kerle endlich im Glas zu haben.

Tjo, dann am Abend des Samstag hoffe ich entspannt unseren Fußballhelden bei ihren drolligen Versuchen einen geraden Ball zu spielen, zusehen zu können.
Wenn ich viel Lust habe, dann werde ich meinen Sermon zu deren Kick wieder im Blog aufarbeiten, eventuell bin ich aber, dank des vorherigen Tastings, auch dafür zu faul. Man wird sehen.

So, eben rief noch Kollega aus Berlin an, Treffen mit ihm heute um 17.00 Uhr - geschäftliche Visionen besprechen.
Also der Abend ist dann wohl auch außerhausig. :-D

Allen da draußen auch eine schöne Woche gewünschelt von

Ihnen Ihrm Blödbabbler

Dienstag, 29. Mai 2012

Tomatin 12

Aus der Highland Destillerie "Tomatin" die mit 23 Brennblasen -von denen augenblicklich mit 12 gebrannt wird- einstmals die größte unter den schottischen Brennereien war, stammt mein heutiger Testkandidat.

Die 12 jährige Standard Abfüllung reifte in 1st(Bourbon) oder 2nd fill Fässern aus amerikanischer Eiche und erhielt sein Finish -für mindestens 6 Monate- in spanischen Sherryfässern.
Tomatin 12 Whisky Flasche
Der Tomatin 12 kommt in einer, hochwertig wirkenden, schwarzen stabilen Pappschachtel mit weißer, roter und silberner Beschriftung daher.
Sehr gefällig.
Im Innern findet sich eine weißglasige 0,7 Flasche mit integriertem Firmenwappen und einem nüchternen, aber dennoch eleganten Label, welches den Schachtelaufdruck erneut aufnimmt.

Der Whisky wird leider mit der E150 Kelle farblich angepasst und auf 40% herunterverdünnt, bevor er beim Kunden ankommt.
Beides schade, aber dennoch ist das Endprodukt ein guter anständiger Whisky geworden.

Dennoch?

Gemeinhin nimmt der schnöde Single Malt Trinker an, dass durch den Prozess der Kühlfilterung einige der wichtigen Geschmacksträger aus dem Lebenswasser herausgelöst werden, was sich in geändertem vulgo schlechterem Geschmack niederschlägt.
Deshalb favorisiert man eben den nicht-kühlgefilterten Whisky, der durch den benötigten höheren Alkoholgehalt von 46% auch deutlich angemessener im Glas steht; verdünnen können wir ja auch alleine noch, falls uns die 6% mehr zu stark erscheinen.

Oder auch, um mehr Schnuffelaromen freizusetzen - die Trinkbarkeit leidet dann zwar meistens, aber die Nase freut sich eben.
Ich bin allerdings nur ein armer Trinker, der sich -aus Kostengründen- die Verdünnung auf bis zu 20% zwecks Nasenbeglückung schenkt.
Denn: ich will was schmecken und nicht meinen teuren Whisky nach Verdünnungsorgie danach in den Gulli entsorgen müssen, weil er labbedudelig geworden ist und nicht mehr schmeckt. :-D

Zum Thema Geschmackveränderung -Ja oder Nein- durch Kühlfilterung gibt es einen schönen Artikel mit einer Selbstversuchsreihe von Matthew Fergusson-Stewart bei den Malt Maniacs zum Thema "THE TASTE OF CHILL FILTRATION" und eine 'Spielerei' von Oliver Klimke auf dramming.com How To Tell If Your Whisky Is Chill-Filtered.

Aber zurück zum heutigen Testling dem Tomatin 12 .

Aus dem Glencairn Glas strömt eine angenehme schöne aromatische Nasenbeglückung.
Volles Aroma, feine Süße, ein wenig 'Sherry' Style und überraschend viel Fruchtigkeit.
Eine jener Nasen, bei der einem -in erwarteter Vorfreude- das Wasser im Maul beginnt zusammenzulaufen.

Also, schnell einen Schluck in die Mundhöhle gespült und *huch*:"wuchtig für seine 40%", angenehm überrascht festgestellt.

Dabei bleibt er dennoch weich, süßlicher Geschmack wird durch eine konträre Bitterkeit gut aufgefangen, die allerdings hin und wieder auch die Dominanz übernimmt.
Im Mund ist er durchaus malzig und ein wenig ölig auf den Lippen bei schwachen bis geringen Anteilen von Frucht (Zitrus?!).
Das ganze Geschmackserlebnis wird noch gut unterstützt durch eine spürbare würzige Note.

Im Abgang ist er leicht süß mit etwas Sherry Einfluss, allerdings ist er imho eher kurz bis mittellang und nicht lang, wie uns die Destillerie in ihrem Webshop nahelegt.
Aber das ist schon maulen auf gutem Niveau.

Der Tomatin kommt in einer 0,7 Liter Flasche daher und kostet zwischen 25 und 28 Euro bei den üblichen Verdächtigen, im Angebot auch mal 23-24.
Meine Testflasche stammt noch aus einem Kauf 2011, da erstand ich sie für knappe 22 Euro bei einem Onlineversender.

Wertung Single Malt
Tomatin 12

Geschmack:
Fass3
bis
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3
Fazit: Ein guter Whisky, der mit seiner speysideschen Art zu Gefallen weiß. Momentan neben einem wunderbaren AnCnoc12 mein zweiter Favorit für einen unbedarften Single Malt dram an einem warmen Sommerabend. Kaufempfehlung, wenn an der Preisuntergrenze.


Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Montag, 21. Mai 2012

Vorurteil oder realistische Wahrnehmung?

Vorweg:
Heute Morgen stand in der Holzausgabe, der Frankfurter Rundschau ein Artikel von Hannes Gamillscheg, der sich unter dem Thema "Unter Männern" einer (investigativen) Reportage aus Schweden annahm.
Leider hab ich dazu -auch bei einer anderen Zeitung- nichts zum Verlinken im Internet gefunden.
Da nun meine Schwedischkenntnisse leider noch schlechter als mein Kantonesisch sind, habe ich mir auch die youtube und schwedische Medien Links gespart.
Ich beziehe mich also einzig und alleine auf oben genannten Artikel als Grundlage meines Textes.

Wie nennt man es eigentlich wenn einem "Vorurteil" entsprochen wird?
War das dann gar kein Vorurteil, sondern einfach eine berechtigte, weil realistische Sicht auf etwas?

In Schweden haben -für die Sendung Uppdrag Granskning (Auftrag Nachforschung)- zwei Frauen mit versteckter Kamera unter dem Niqab zehn Moscheen aufgesucht um von deren Imamen Rat zu ersuchen bei folgendem Problem:

-> ihr Mann habe sich eine zweite Frau genommen und nun schlage er sie, wenn sie nicht mit ihm ins Bett gehen wolle

Neun der Imame bekräftigten -gegen bestehendes schwedisches Gesetz- das der männliche Moslem eben das Recht auf bis zu vier Frauen habe - weltliches Gesetz hin oder her.

60% der befragten Imame sprachen dem Mann das Recht auf Sex zu, ebenfalls 6 der 10 rieten davon ab, sich wegen des stattfindenden und stattgefundenen Missbrauchs an die Polizei zu wenden.
Prinzipiell wurde ihnen geraten, ihre Ehe auszuhalten, denn Schläge seinen ja nicht so schlimm.

Ebenso solle die Frau sich bei ihrem Mann für ihren mutmaßlich gemachten Fehler entschuldigen (denn, den muss logischerweise sie gemacht haben, wieso schlüge er sie sonst?) und um einen Neuanfang bitten.
Nebenbei könne sie eben auch nicht verlangen, dass er sich von seiner zweiten Frau scheiden lassen müsse.
Überraschenderweise kritisierte der Vorsitzende des schwedischen Islamverbandes denn auch das verdeckte konspirative Tun des Senders und nicht etwa das Ergebnis, das die Imame dargeboten haben.
So wurde im Nachklapp von verfälschten Zusammenschnitten gesprochen - der Sender dementiert das.

Selbstverständlich wurde noch von anderen Imamen darauf hingewiesen, dass die meisten Muslime gegen Misshandlung und Vielweiberei seinen (übrigens aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit!), und man den Regeln im Land in dem man wohne absolut folgen müsse.
Na also, das klingt doch wunderbar.
Alles doch alles in bester Ordnung in Schweden?
Nicht so ganz, denn wer sich nicht mehr erinnern mag oder kann, Schweden ist auch das Land, in dem man nach einvernehmlichem Geschlechtsverkehr trotzdem als Vergewaltiger angezeigt werden kann und in dem der Antisemitismus inzwischen -nicht zuletzt dank islamischer Betonköpfe und verblendeter geisteskranker Jugendlicher- blüht.
Man kann sich gerne dazu die entsprechenden Artikel per Dr. Google zusammen suchen - exemplarisch dazu von 2010 ein Beitrag bei 3Sat - "Kein Platz für Juden in Bullerbü" und ein etwas aktuellerer in der Zeit von 2011""Bewusste Juden müssen sich darüber klar werden, dass sie hier keine Zukunft haben"" oder einer von 2012 aus der Welt Malmö verdrängt sein neues Antisemitismus-Problem.

Wenigstens gibt es noch die Destillerie Mackmyra - einer der wenigen Lichtblicke die in den letzten Jahren aus diesem einstmals offenen und demokratischen Land kommt, welches inzwischen leider zu einem Zerrbild von Liberalität verkommen ist.
Schön sehen kann man allerdings wohin man kommt, wenn man Feinden des Liberalen in vorauseilendem Gehorsam eine Opferrolle zubilligt und ihnen Nachsicht gewährt; dies kann man paradigmatisch am Schweden des letzten Jahrzehnts nachvollziehen.

Her mit den kleinen Schwedinnen!

Ihnen Ihr Blödbabbler

Dienstag, 15. Mai 2012

Hrhrhrh

Wie ein Text –sinnfrei zerlegt und seiner Ironie beraubt- zitiert werden kann, lässt sich bei kapitalt r e n d s .de schön beobachten.

Welches Ergebnis man erhält, wenn sich dumpfe Maschinen fremder Texten annehmen, selbstverständlich ohne deren Inhalt oder gar Intention zu verstehen, sieht man hier.
Ohne Hirn kommt eben so etwas heraus. :-D



Oder war das doch Absicht? Die Ironie absichtlich ihrer Jungfräulichkeit zu berauben?

Rätselt noch ein wenig -bei einem Schluck Ballentine's Finest- im gnadenlosen Selbstversuch

Ihnen Ihr Blödbabbler

P.S. Hier gehts zum Originaltext

Montag, 14. Mai 2012

Bruichladdich 3D3

Der dritte im Bunde unseres Whisky Tastings war der Bruichladdich 3D3, welchen uns netterweise der werte Herr virtualmono zur Verfügung stellte.

Wie auch bei den anderen wurde lediglich ein dram verkostet, in meinen Augen eigentlich zu wenig, um als Nicht-Profi ein faires Urteil abgeben zu können.
Aber da wir uns austauschten sind die Ergebnisse zumindest nicht völlig aus dem hohlem Kopf Bauch heraus entstanden.

Die Flasche, eher Buddel, hat die Bruichladdich typische Farbverirrung in türkis am unteren Rand aufzuweisen, oberhalb davon sieht man glühende Kohlen (oder Troststückchen?) und sie steckt in einer starken Metalldose mit Plastikhalterung gefangen.
Bruichladdich 3D3 Dose
Der 3D3, so preist uns das Label, wurde aus Whiskys von drei unterschiedlichen Jahrgängen, drei unterschiedlichen Lagerhäusern und drei verschieden hohen Torf(Rauch)Stufen zusammengemixt und gibt sich daher heavily peated.
Wenn die Infomation stimmt, fanden sich auch Teile des Octomore in der dritten Abfüllung - hhhmmmjam.

Die Nase des 3D3 ist überraschend honig-süßlich, etwas zitrus und schwaches Salzaroma mit insgesamt mehr Rauch als beim Waves.
Das ganze wirkt auch deutlich runder als beim Waves und insgesamt stimmig.

Im Geschmack dann wieder der süße Honig (Frau IausF empfand der Geschmack ginge eher in Richtung Met), herrlich gepaart mit knackig-trockenem Rauch und schwacher Salzigkeit auf den Lippen.
Küstenwhisky at its best - zwar noch mit Luft nach oben, aber schon eine Klasse Mischung die da aus den Trögen von Jim McEwan geschlüpft ist.

Der Abgang des Bruichladdich 3D3 ist leicht süßlich, dabei etwas warm(nicht unangenehm), fein rauchig und schön lang.

Der Bruichladdich 3D3 kostete in der 0,7 Liter Flasche irgendwas um die 35-37 Euro, ist aber bei fast allen Händlern nicht mehr erhältlich.

Ein leckeres Stöffchen, ingesamt stimmig und ausgewogen zwischen angenehmer honig-süße und knackig trocknem Rauch. Bruichladdich kann gute und leckere Whiskys basteln, auch wenn sie meistens noch junge Hüpfer sind verglichen mit der Konkurrenz der 10-16 jährigen Standardabfüllungen der anderen Islay Destillerien.

Wertung Single Malt
Bruichladdich "3D3"

Geschmack:
Fass4
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile4
Fazit: Ein leckerer Whisky, wunderbar zusammengestellt mit feiner Honigsüße und ansprechendem Rauchanteil. Falls man ihn noch irgendwo sieht und der Preisirrsinn nicht schon zugeschlagen hat, eine unbedingte Kaufempfehlung



Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Sonntag, 13. Mai 2012

Bruichladdich Waves

Der zweite im Bunde unseres letzten Whisky Tastings war der Bruichladdich Waves, welchen uns dankbarerweise der werte Herr AausB zur Verfügung stellte.

Wie auch bei den anderen wurde lediglich ein dram verkostet, in meinen Augen eigentlich zu wenig, um als Nicht-Profi ein faires Urteil abgeben zu können.
Aber da wir uns austauschten sind die Ergebnisse zumindest nicht völlig aus dem hohlem Kopf Bauch heraus entstanden.

Bruichladdich Waves Dose

Die Nase ist etwas alkoholisch, rauchig und geht ein ganz kleines bisschen in die Aroma-Richtung, die ich bei Caol Ila 12 so mag - die Schiffsbilge.
Allerdings liegt hier der Fokus stärker auf den Schmierölkomponenten, denn auf dem herrlichen Amalgam von salzigem Meerwasser, rostigen Schiffsinnereien und öligem Schmierfett.

Sein Geschmack ist überraschend weich, geprägt von rauchiger Kohle, dabei süß und leicht salzig zugleich.

Im Abgang bleibt er schwach salzig an den Lippen, ist dabei deutlich trocken und rauchig bei mittellanger Verweildauer.

Der Bruichladdich Waves kostet (noch) in der 0,7 Liter Flasche um die 30 Euro.
Da Bruichladich den Waves allerdings - neben einigen anderen Whiskys - im Rahmen ihrer Portefoliobegradigung einstellt hat, wird er vermutlich in der nächsten Zeit sicher teurer werden.

Er ist, obwohl ein wenig unrund, in meinen Augen deutlich besser gelungen, als beispielsweise der Bowmore Enigma.
Bei diesem steht die Süße und der Rauch sinnfrei nebeneinander und bilden keinerlei Einheit, geschweige denn entsteht eine Harmonie.
Von Harmonie ist auch der Waves noch ein gutes Stück entfernt, aber er ist trotzdem angenehm zu trinken, kein Masterpiece aber ein brauchbarer kleiner Freund für den schnellen dreckigen Spass. :-D

Wertung Single Malt
Bruichladdich "Waves"

Geschmack:
Fass3
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile3
Fazit: Ein akzeptabler Whisky, ohne ernsthafte Ecken und Kanten. Macht durchaus eine Zeit Spass, für 30 Euro gibt es allerdings deutlich bessere Zeitgenossen, bspw. würde ich immer einen Talisker 10, Caol Ila 12 oder erst recht wenn er im Angebot ist einen Laphroaig 1/4 Cask vorziehen. Waves: Kann man muß man aber nicht getrunken haben.



Ihnen Ihr Blödbabbler

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6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad

Samstag, 12. Mai 2012

Whesskey

Das Eröffnungsdram des Tages für unser Whisky Tastings war der Whesskey, ein junger Single Malt Whiskey aus Hessen von der Brennerei Höhler.
Mitgebracht von der hochverehrten Frau IausF, unserer weiblichen Quotentesterin für diesen Tag, da leider Frau JausD krankheitsbedingt und Frau DausD terminnotgedrungen absent blieben.

Zuerst, ich gestehe: Mit deutschen Whisky(e)s habe ich so meine Probleme.
Nicht so sehr der etwas andere Geschmack macht mir dabei zu schaffen, sondern die eher ambitioniert zu nennende Preispolitik.
Man kann jungen Stoff durchaus zu guten Preisen auf den Markt werfen, Bruichladdich hat uns das mit dem Octomore mehrfach in Meisterklasse beweisen.
Aber diese Klasse, die technische Raffinesse und das wundervolle Endprodukt ist es dann leider eben noch nicht, was aus deutschen Destillblasen herausrinnt und in den Fässern kurz vor sich hinreift.

Whesskey Flasche

Der Whesskey kostet für den halben Liter zwischen 25 und 30 Euro, dafür bekommt man durchaus auch schon mal einen Lagavulin 16 oder einen 18 jährigen Glenfiddich - dennoch finde ich es gut und wichtig, das in Deutschland Destillerien neben der Obstler- und Kornproduktion auch Whisky(e)s herzustellen in der Lage sind.
Mehr Auswahl, andere Aromen und Geschmäcker erfreuen einfach des suchenden Trinkers und Testersherzelein.

Der Whesskey wurde 2008 destilliert und 2011 auf Flasche gezogen, mithin ein dreijähriger Rabauke der es sich in unserem Glas bequem gemacht hat.

Die Nase ist geprägt von Zitrus und ganz wenig Karamell, insgesamt eine eher unbefriedigendes Aroma, das sich hinter einen gehörig Wusch von Alkohol verbirgt.

Der Antritt ist wuchtig, mit jedem Tropfen schreit es: "Ich bin (zu) jung!". Auf der Zunge macht er ein wenig trocken und ist etwas bitter.
Irgendwie schmeckt er auch ein wenig säuerlich, ob das von dem verwendeten Rotweinfass kommt ist nur eine Vermutung, mögen tat ich diese Note nicht.

Im Abgang bleibt diese Säure leider dominant, begleitet von schwacher karamelliger Süße. Die Verweildauer im Mund ist kurz bis mittellang.

Tja, was soll ich zum Whesskey schreiben?

Ich fand ihn durchaus interessant und werde mir die Brennerei sicherlich dieses Jahr anschauen.

Ob ich ihn auch lecker fand?

Mir waren da zuviele Elemente dabei, mit denen ich nichts anfangen mochte; die unnötige rotweinige Säure, das zu junge alkoholisch Aufbrausende und die nichtssagende Nase machen ihn definitiv nicht zu einem meiner Favoriten.
Aber eine zweite Chance bekommt die Brennerei sicherlich, schon alleine aus hessischem Nationalstolz heraus.

Ich würde aber gerne mal einen etwas älteren und länger gereiften Whesskey probieren, gerne auch aus einem anderen, als einem gefinishten Rotweinfass.
Mit Sherry und Rotweinfinish habe ich es scheinbar nicht so, Portwein- wie beim Glenmorangie Quinta Ruban jedoch geht eher, das habe ich dann gerne. :-D
Im direkten Vergleich zum Bavarian Single Pott Still aus dem Spessart fiel er allerdings deutlich ab, auch im Vergleich zu einer deutlich länger gereiften Blauen Maus machte er keinen Stich.

Wertung Single Malt
Brennerei Höhler "Whesskey"

Geschmack:
Fass2
Preis-/Leistungsverhältnis:
Smile2
Fazit: Ein brauchbarer Whisky, der zwar billiger als die meiste deutsche Konkurrenz ist, aber letztlich trotzdem für einen Liter mehr kostet als ein Ardbeg Ten. Seine rotweinfinish geschuldete Säure ist nicht mein Fall, aber die experimentieren ja in der Brennerei Höhler mit diversen Abfüllungen über die Jahre. Auf jeden Fall im Auge behalten.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt - 5 Wunderbar - 4 Lecker - 3 Gut - 2 Brauchbar - 1 Widerlich - 0 Fußbad
development